Die 8R2 setzt 150 neue Bäume im Friedrichsdorfer Forst

Wie der kaukasische Haselbaum in unseren benachbarten Wald kam

Der Kontakt zum Revierförster Werner Gebhardt bestand schon durch die Abiturienten, da wollte es die 8R2 den „Großen“ gleichtun. 

Die Abiturienten hatten zur Verabschiedung im Juli symbolisch einen Abi-Wald bekommen. Die Schulleiterin Ellen Kaps bestellte beim Revierförster 120 Bäume. Für jeden Abiturienten einen neu gepflanzten Baum.  Kleine, in der Werkstatt der PRS gezimmerte Fliesenstücke mit den Namen der Abiturienten zieren nun eine Tafel in der Nähe der Bäume. Durch die 8R2 sind nun weitere Bäume hinzugekommen, und nicht nur das: Förster Gebhardt sagte sofort zu,  mit der Klasse 8R2 die Bäume zu pflanzen. Da die Setzlinge Ende September noch nicht „pflanzbereit“ waren, war es erst im November so weit.

Vom Bahnhof Lochmühle machte sich die Klassengemeinschaft früh morgens mit ihrer Lehrerin Monika Tylewski auf den Weg,  einen steilen Weg von ca. 2km zum Friedrichsdorfer Forst, dort sollten die Bäume stehen.  Der Weg war für so manchen eine Herausforderung! Der „dumme Berg“ und wo denn „die Rolltreppe“ sei …., brummte der eine oder andere „Pflanzer“ in spe.

Endlich am Ziel wartete ein kleiner Imbiss, da begannen schon die spannenden Ausführungen des Revierförsters: Nicht nur der Borkenkäfer sei der Grund für die großen Baumschäden, sondern auch das Klima. Besonders beeindruckt hat die Erklärung, warum das Buchensterben in unserem Wald so verbreitet ist. Durch die warmen Sommer und den fehlenden Regen seien die Wurzelspitzen der Buchen zerstört worden. Die oberen Wurzelstränge, die den Baum dennoch mit Wasser versorgen wollten – und eine große Buche benötigt am Tag schon einmal 250 Liter- sauge leider kein Wasser, sondern Luft, die dann später die Kapillare verstopfe. Das später wieder zur Verfügung stehende Wasser kann dann aber nicht mehr nach oben transportiert werden. Die Kapillare seien schlichtweg verstopft. Die Buchen vertrocknen somit und sterben ab.

Dann wurde der Umgang mit dem Spaten erklärt: Einstechen, beherzt mit beiden Beinen auf die Spatenkannten springen und die Erde herausheben. Schauen, ob die Aushebung tief genug ist, um die Wurzel aufzunehmen. Denn sollte die Wurzel beim Einpflanzen abgeknickt werden, wächst sie auch in diese Richtung, bleibt oberflächlich und der Baum ist extrem Anfällig bei Winddruck.

Gepflanzt wurden  Haselbäume aus dem Kaukasus. Ein Baum, der an lange Trockenzeiten und wenig Wasser gewöhnt ist. Ein Experiment sei das, teilte Förster Gebhardt mit. Gesucht werden alternative Baumarten, die sich den veränderten Klimabedingen besser anpassen. Bepflanzt wurden drei Parzellen, wovon eine eingezäunt werden soll, um den Wildverbiss zu vermeiden. Offene Flächen sollen zeigen, ob sich der Baum durchsetzen kann. 

Auch die Ausbildung zum Revierförster, ein spannender Beruf im Wandel mit vielen Herausforderungen durch den Klimawandel, interessierte die 8R2.

Nach knapp 2,5 Stunden waren 150 Bäume gepflanzt. Ein Abschlussfoto und eine letzte Stärkung, dann ging es zurück zur PRS.

Im Sommer will die Klasse wiederkommen und schauen, wie viele Haselbäume angegangen sind und dabei helfen, den kleinen Pflanzen Platz zu schaffen. Denn viel zu schnell sind Brombeeren und andere platzerobernde Pflanzen zur Stelle, die dem Setzling das Leben schwer machen.

8R2/Tylewski/Mehr 

 

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